Kopfzeile

Inhalt

Aesch und sein Ortsname und Wappen

1255 - 1937
15. März 1255
  • Wie so oft ist die Herkunft eines Namens nicht eindeutig nachweisbar. So ist es auch beim Ortsnamen Aesch. In der Schweiz gibt es gleich vier Dörfer mit diesem Namen. In Deutschland existieren Orte mit fast gleichlautenden Namen wie Asch oder Esch, deren Entstehung ebenfalls nicht klar ist und unterschiedlich gedeutet wird. Erstmal erwähnt wurde unser Aesch in einer Urkunde vom 15. Mai 1253, wobei aber hier die Originalunterlagen fehlen. In ihr schrieb Ulrich Schultheiss von Waldenburg von einem Wetzel, Soldat von Esch (Wecelonis, miles de Esch). Verschiedene Schreibweisen waren damals und noch für lange Zeit üblich.
  • Es gibt sogar noch ein früheres Datum für die Nennung (das Jahr 1252 - Kt. BL Staatsarchiv), aber hier streiten sich die Gelehrten, ob es sich um Aesch BL oder Aesch LU handelt. Der 15. März 1255 ist das erste sichere Datum, es scheint bei den Historikern unbestritten zu sein.
  • Erstmals wurde der Name "Aesch" in dieser Weise im Jahr 1719 geschrieben.


Die Herkunftsmöglichkeiten des Ortsnamens
  • Bei der ersten ist der Name Aesch eine Ableitung von der Esche. Dieser Baum ist zwar nicht gerade typisch für unsere Gegend, spielt aber in der germanischen Mythologie als Lebensbaum eine Rolle, weshalb an dieser Deutung etwas Wahres sein könnte.
  • Ein anderer Namensursprung könnte das Wort Asche sein. Als sich die damaligen Rauracher (Rauriker) den Helvetiern auf ihrem Zug nach Gallien anschlossen, haben sie ihre Dörfer verbrannt, und zurück blieb eben Asche. Allerdings müssten nach dieser Theorie dann viele Ortschaften Aesch oder ähnlich heissen, da ja bei diesem Auswanderungsversuch sehr viele Siedlungen verbrannt wurden.
  • Eine dritte Theorie leitet den Namen von Esch ab. Im Mittelalter hiess eine bepflanzte Flur oder Zelge "Esch", denn die Urbarmachung der Felder erfolgte durch Brandrodung, d.h. die ursprüngliche Vegetation wurde in Asche (alemannisch "Aesche" oder "Esche") gelegt, womit wir wieder bei der zweiten Version wären. In gewissen Gebieten Deutschlands heisst altes Ackerland im übrigen heute noch "Esch".


9. Mai 1338
  • Eine Urkunde besagt, dass unser Dorf noch keine geschlossene Gemeinde bildet. Ein Viertel derselben mit Land und Leuten und allen Rechten gehört zum Lehen von Schloss Angenstein.


Aesch-bigott
  • "Vo Aesch-bigott" ist ein alter Merkspruch, der noch heute weitherum in der Schweiz bekannt ist. Früher wurde die Redewendung benutzt, wenn der "Herbstet" (Weinlese) gut ausgefallen ist, andernfalls hiess es "Du Liebergott - vo Aesch" oder auch "Oh herje - vo Aesch".


Volksmund
  • Im Volksmund nennt man die Aescherinnen oder Aescher auch "Chruselbeeri" (Stachelbeeren), Chruselbeerischnitzer, Chruselischnitzer und/oder Brandenburger. Die Chruselbeeri-Namen charakterisieren humorvoll die frühere Sparsamkeit der Dorfbevölkerung, Brandenburger nimmt Bezug auf die vielen Feuersbrünste, die das Dorf früher heimsuchten.


Wappen
  • Seit 1937 trägt die Gemeinde Aesch die "Saufeder" - ein schwarzes Speereisen auf silbernem Grund, begleitet von einem roten sechsstrahligen Stern - in seinem Wappen. Es ist das Wappen des ausgestorbenen Basler Adelsgeschlechts Macerel, das im 14. Jahrhundert die ältere Aeschburg als Lehen besass. (Flagge: weiss-schwarz-rot)