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Fluglärm - ILS 33

Aus Sicherheitsgründen führte der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg im Januar 2008 das Flugsicherungssystem ILS 34 ein. Dies führte aufgrund höherer Lärmbelastungen zu heftigen Reaktionen aus der Bevölkerung. Im Folgenden finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellte Fragen zu Fluglärm und ILS 34(33)

Die Finanz- und Kirchendirektion hat auf der Kantons-Website ebenfalls Informationen zum Flugverkehr und EuroAirport aufgeschaltet http://www.baselland.ch/Luftverkehr.310058.0.html

FAQ

Warum gibt es mehr Flugbewegungen und damit mehr Fluglärm über Aesch seit der Einführung von ILS 33?

Mit dem Instrumentenlandesystem 33 (ILS 33 / vormals ILS 34) müssen die Flugzeuge beim Landeanflug zwingend dem Radarrichtstrahl folgen. Dieser führt auch über Teilgebiete von Aesch. Das ist seit der Einführung des ILS 34 im Januar 2008 neu. Dies führte in den Monaten März, April, Mai, Juni und September zu mehr Flugbewegungen über Aesch. Bis Ende 2007 flogen die Maschinen bei Südanflügen auf den EuroAirport nicht oder nur sehr selten direkt über Aesch.

Warum gibt es überhaupt Südanflüge?

Die Südanflüge gab es schon immer und hingen schon immer von der Windstärke ab. Diese unterliegt im Jahresverlauf grösseren, natürlichen Schwankungen. Neu sind nicht die Südanflüge an sich, sondern die wegen der Radarführung durch das ILS 34/33 anders verlaufende Flugbahn. Früher wurde der EuroAirport auch von Süden her angeflogen, jedoch im sogenannten Sichtlandeanflug, anstatt wie heute im Instrumentenlandeanflug. Die frühere Flugroute betraf das Gemeindegebiet von Aesch kaum.

Mehr Flüge gibt es bei starken Nordwinden und diese können erfahrungsgemäss in den Monaten März bis September vermehrter auftreten als von Oktober bis Februar.

Im bilateralen Vertrag zwischen der Schweiz und Frankreich zum ILS 33 wurde ein Jahreswert von max. 8% Südanflügen festgelegt.

Der Jahresdurchschnitt 2010 lag bei 9.96% Südanflügen = 3198 Landungen und im Jahr 2011 bei 4,8% = 1377 Landungen.

Wann wird von Nordanflügen auf Südanflüge (ILS 33) umgestellt?

Entscheidend für die Umstellung von Nordanflüge auf Südanflüge (ILS 33) sind die Windmessungen beim EuroAirport. Umgestellt wird, wenn ein Rückenwind von 5 und mehr Knoten meteorologisch festgestellt resp. erwartet wird.

Aus technischen Gründen und zur Aufrechterhaltung der Flugsicherheit dauert eine Umstellung von Nord- auf Südanflüge einige Zeit und kann nicht innert weniger Minuten vollzogen werden. 

Aber soviel Nordwind gibt es doch nicht beim EuroAirport -  Es wurde sicher häufiger von Süden her geflogen, als wirklich nötig?

Nein, das stimmt nicht. Die Windmessungen beruhen nicht auf der einfachen Feststellung der Knoten-Zahl. Das BAZL hält sich an die internationalen Standards und diese besagen, dass bereits ab „normalen“ Windgeschwindigkeiten von 5 Knoten unvorhersehbare Böen mit bis zu 10 Knoten entstehen können und dadurch Landemanöver erheblich gefährdet oder verunmöglicht werden.

Im Weiteren muss bei den Windmessungen die Vektorgeometrie berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass auch bei stärkeren seitlichen Winden noch Rückenwindwerte von 5 und mehr Knoten erreicht werden und auf ILS 33 umgestellt werden muss.

Die Maschinen fliegen sehr tief über das Wohngebiet. Hält sich der Flughafen wirklich an die nötige Flughöhe?

Ja. Flugzeuge über dem Gebiet Aesch-Reinach fliegen in der Regel auf einer Flughöhe von rund 1000 Metern/Grund, was den Grundsätzen für ILS 33 entspricht.

Werden immer alle vereinbarten Auflagen zu ILS 33  vom EuroAirport eingehalten?

Nein. Die gemeinsamen Kontrollen der Aufsichtsbehörden der Schweiz und Frankreich (BAZL und DGAC) bei der zuständigen französischen Flugsicherung DSNA haben ergeben, dass die Vereinbarung über den Jahresdurchschnitt von max. 8 % aller Landungen mit ILS 33 in den Jahren 2008 und 2010 nicht eingehalten wurden. Die Vereinbarung zwischen der Schweiz und Frankreich sieht vor, dass bei einer Überschreitung von 8 - 10 % die Gründe durch die Aufsichtsbehörden analysiert und Möglichkeiten zur Reduzierung von Südanflügen gesucht werden müssen. Bei Überschreitung von 10 % Südanflügen sollen die Aufsichtsbehörden konkrete Gegenmassnahmen ergreifen.

Was tut die Gemeinde Aesch gegen den zunehmenden Flugverkehr?

Der Gemeinderat setzt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für einen geregelten Flugverkehr in der Region ein und vertritt die Bevölkerung in Bezug auf den Flugverkehr und dessen Folgen.

Informationen des EuroAirport zum Flugverkehr und Flughafen finden Sie unter  http://www.euroairport.com/DE/environnement.php?PAGEID=346&lang=DE