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Das Birseck im Mittelalter

500 - 1499
Germanische Einwanderer (500 - 700)
  • Im Gebiet Steinacker wurden 29 Gräber mit reichen Grabbeigaben freigelegt. In einigen Frauengräbern wurden Halsketten mit bis zu 100 Glas- und Bernsteinperlen, in einem Mädchengrab zusätzlich eine Pressblechfibel gefunden. In den Männergräbern fielen die Saxe, d.h. die einschneidigen Hiebschwerter auf. All diese Funde erzählen die Geschichte germanischer Einwanderer im Gebiet von Aesch.


Karolingische Zeit (750 - 900)

  • In den Saalbünten wurden rund 400 Skelette und eine Kirche, die bis ins 10. Jh. bestand, freigelegt. Für die Geschichte von Aesch im Mittelalter ist dieses Gräberfeld von grosser Bedeutung. Man nimmt an, das Dorf sei aus einem Dinghof entstanden, der zum Kirchenschatz von Pfeffingen gehörte. Wie gross, die zum Gräberfeld mit rund 400 Bestattungen gehörige Siedlung war, lässt sich nicht nachweisen. Spuren des hochmittelalterlichen Aesch - etwa ein um 1984 entdecktes Grubenhaus aus dem 11. oder 12. Jh. - sind zu spärlich, um die vorderhand noch bestehenden grossen Lücken aufzufüllen.
  • Für den Überblick über die Archäologie von Aesch ist auch die Burgruine Frohberg, auch Tschöpperli genannt, zu erwähnen. Sie wurde laut spärlichen Überlieferungen in der 2. Hälfte des 13. Jh. durch die Schaler erbaut. Ausserdem bestand im Spätmittelalter ein kleines Frauenkloster in der Klus. Ein weiteres "archäologisches Objekt" ist auch das kleine Mauergeviert auf dem Tschöpperligrat.


Die Hunnen (917)

  • Die Hunnen verwüsten die ganze Gegend. Die Einwohner fliehen in die Wälder. Der Bischof von Basel, Rudolf II., wird getötet und Aesch wird ein Raub von Flammen.


Rudolf III. (999)

  • Rudolf III., König von Burgund, begründet die weltliche Macht der Bischöfe von Basel durch Schenkung der Abtei Münster Grandval u.a.m.

Kaiser Heinrich (1005)

  • Kaiser Heinrich II., römisch-deutscher Kaiser, Erbauer des Münsters zu Basel, schenkt dem Bischof von Basel die Vogteien Pfeffingen, Zwingen, Laufen, sowie weitere Güter und Ländereien. Er vergrössert und stärkt damit die weltliche Macht der Fürstbischöfe.


Bistum Basel (1005 - 1792)

  • Aesch gehört mit Duggingen und Grellingen zum Amt Pfeffingen des Bistums Basel. Der Fürstbischof verfügt über die geistliche und weltliche Macht. Das Bistum ist Bestandteil des "Heiligen römischen Reiches deutscher Nation".


Burg Pfeffingen (1100)

  • Ums Jahr 1100 wird die Burg Pfeffingen erbaut. Die ältesten Besitzer sind die Freien von Pfeffingen. Seit Bestehen der St. Martinskirche in Pfeffingen sind Aesch, Duggingen, Grellingen und Reinach in Pfeffingen kirchgenössig und gehören zum Dekanat Sundgau.


Grafen von Thierstein (1200)

  • Das Amt Pfeffingen wird vom Bischof zu Basel zur Verwaltung den Grafen von Thierstein als Erblehen übergeben. Die Bewohner von Aesch unterstehen während 300 Jahren dem Regiment der Thiersteiner. Vögte wirken auf Schloss Pfeffingen.


Schloss Angenstein und das Geschlecht der von Ehs (1250)

  • Das Schloss Angenstein wird erbaut.
  • Im Jahrzeitenbuch des Domstiftes zu Basel sind Otto und Heinrich von Ehs genannt. Diese Ritter bewohnen die Obereschburgen und nennen sich Ritter von Esch. Erst ab 1624 taucht die Ortsbezeichnung Aesch auf.


Schalberg und Mönchsberg (1260)

  • Um die Jahre 1260 wurden die Schlösser Schalberg und Mönchsberg erbaut. Beide wurden 1356 durch das Erdbeben un Basel zerstört. Angenstein hielt dem Beben stand.


Erdbeben zu Basel (1356)

  • Am 18. Oktober verursacht das "Erdbeben zu Basel" zu Stadt und Land gewaltige Schäden und Verwüstungen. Mit Ausnahme von Angenstein stürzen die Burgen um Aesch ein.


Wirt der Schenke zur Sonne (1431)

  • Clevinus Hering, Wirt der Schenke zur Sonne, stiftet eine Jahrzeit für sich, seine Vorfahren und seine Nachkommen auf ewige Zeiten. Dafür hat er dem Basler Augustinerkloster jährlich 6 Schilling und ein Huhn abzuliefern.


Armagnaken und Dauphin Ludwig (1444)

  • Die Hauptmacht der Armagnaken (franz. Söldner) besetzt das Leimental und das Birseck bis hinauf nach Pfeffingen mit Kriegsvolk. Sie tauschen jeweils einen gefangenen Bauern gegen ein Mass Wein um. Ein Haufen Eidgenossen schlägt den Dauphin, Sohn des Königs von Frankreich, und sein Heer am 26. August in der Schlacht von St. Jakob an der Birs.


Wolf von Lichtenfels (1449)

  • Schloss Angenstein geht von den Thiersteinern an Wolf von Lichtenfels über. Dieser verliert mit seiner Familie bei einem Schlossbrand das Leben. Das Schloss wird wieder erbaut und von den Solothurnern erworben. Aus dieser Zeit wird berichtet, dass Leibeigenschaft, Armut und Willkür der Herren das Landvolk arg mitgenommen haben.


Schloss Farnsburg (1461)

  • Basel kauft von Graf Thomas von Falkenstein das Schloss Farnsburg mit Herrschaft und die Landgrafschaft im Sisgau für 10'000 Gulden. In den folgenden Jahren erwirbt Basel die Dörfer Zunzgen, Sissach, Itingen, Böckten sowie das Diegter Tal und versteht es, im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts durch Erwerb weiterer Herrschaften und Dörfer sein Gebiet abzurunden.


Marquard von Stein (1465)

  • Ritter Marquard von Stein, Landvogt zu Monbéliard, zieht aus Mutwillen mit Kriegsvolk in die Herrschaft Pfeffingen. Aesch wird geplündert und verwüstet. Solothurn besetzt Angenstein und Pfeffingen und belästigt Basel. Die eidgenössische Tagsatzung gibt Solothurn einen Verweis.


Schwabenkrieg (1499)

  • In Aesch werden während des Schwabenkrieges von den Kaiserlichen einige Häuser verbrannt.