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Zusammenfassung der Aescher Geschichte

Die Geschichte von Aesch beginnt mit Spuren aus der Altsteinzeit, die zum Teil schon vor längerer Zeit entdeckt wurden. Aus der Jungsteinzeit wurde sogar ein gut erhaltenes Dolmengrab (Steingrab) gefunden. Aus der Bronze- und Hallstattzeit gibt es ebenfalls Spuren. In der Latène-Zeit siedelte sich dann ein Stamm der Kelten, die Rauriker an. Diese blieben auch nach der Schlacht bei Bibracte anno 58 v. Chr. während 500 Jahren unter der Herrschaft der Römer. Zeugen davon sind unter anderem die in der Unteren Klus gefundenen Rebstöcke und Rebstickel aus Eichenholz, die etwa auf das Jahr 385 n.Chr. datiert werden konnten.

Nach den Römern kamen ab etwa 500 n.Chr. die Alemannen, die von den Unterworfenen die Dreifelderwirtschaft u.a. übernahmen. Nach etwa 500 kamen die Alemannen mehr und mehr unter die Herrschaft der germanischen Franken. Sie wurden später in das fränkische Grossreich Karls des Grossen eingegliedert und zu Christen getauft.

Die erste Kirche der Region wurde in Pfeffingen erbaut und dem hl. Martin geweiht. Die Aescher, aber auch die Reinacher mussten für Jahrhunderte Sonntag für Sonntag nach Pfeffingen zur Kirche gehen. Die Pfarrei erhielt nebst dem Zehnten noch die Einkünfte aus einem der Pfarrei reservierten Grundstück, das "Gwidem" genannt wurde.

Nach der Auflösung des karolingischen Reichs wurde das Birseck dem Hochburgund angegliedert. König Rudolf III. schenkte 999 dem Basler Bischof die Abtei Moutier-Grandval (Münster-Granfelden). Diese Schenkung war die Basis des späteren Bischofsstaats.

Ab 1006 gehörte Aesch in kirchlichen und weltlichen Dingen dem Bischof, denn die Hoheitsrechte über Basel und das Gebiet am unteren Birslauf wurden von Kaiser Heinrich II., dem Neffen und Erben König Rudolfs III., dem Basler Bischof Adalbero II. übergeben. Aesch war jetzt Teil der Vogtei Pfeffingen und gehörte kirchlich zum Dekanat Leimental. Militärisch geschützt war Aesch mit den Burgen Bärenfels, Angenstein, Pfeffingen, Münchsberg, Engenstein, Schalberg, Tschöpperli, gegen Westen, Osten und Süden.

Anno 1356 wurden einige Burgen durch das grosse Erdbeben stark beschädigt, andere sogar für immer zerstört. 1444 wurde Aesch von den Armagnaken eingeäschert und, kaum wieder aufgebaut, im Schwabenkrieg anno 1499 wieder zum Teil zerstört.

Nach dem Aussterben der Grafen von Thierstein (1519) fiel das Amt Pfeffingen an den Landesherrn, den Reichsfürsten, zurück, der es von bischöflichen Landvögten verwalten liess.

In den Reformations- und Gegenreformationswirren des 16. Jahrhunderts wurde die Stadt Basel reformiert und mit ihr auch grosse Teile des Fürstbistums. Erst Fürst Bischof von Blarer brachte es 1582 fertig, dass das nun grösstenteils reformierte Birseck und damit auch Aesch wieder katholisch wurde. Diese "Rekonversion" soll sich sehr lautstark und unter vielen Drohungen seitens der katholischen Gesandten vor dem Wirtshaus "Zur Sonne" abgespielt haben.

Im Dreissigjährigen Krieg besetzten 1632 schwedische Truppen den Plattenpass und sechs Jahre später zerstörten sie Angenstein und plünderten unter anderem Aesch und das Schloss Pfeffingen. Für lange Zeit war die Lage trotz einem Schutzvertrag Wettsteins zwischen Bischof und Eidgenossen für Aesch nicht gerade rosig, denn mittlerweile wurde der habsburgische Sundgau französisch und Louis XIV. beliebte Eroberungskriege zu führen.

Die bischöfliche Verwaltung endete 1792 nach der Französischen Revolution. Nun herrschten bis 1813 die Franzosen, d. h. das ganze Birstal war mehr als 20 Jahre besetzt, weil der Bischofsstaat in den Krieg zwischen den Franzosen einerseits und den Preussen und Österreichern andererseits verwickelt war. Aus dem zusammengebrochenen Fürstbistum wurde die "Raurachische Republik", die aber nur dem Namen nach existierte, in Wirklichkeit aber Teil des Departement "Mont Terrible", ab 1800 "Haut Rhin" wurde. Die von der Französischen Revolution erhoffe Freiheit traf überhaupt nicht ein, sie wurde sogar durch hohen Steuerdruck, durch eine Vielzahl neuer Gesetze und den riesigen Bedarf an jungen Männern für die napoleonischen Kriege ins Gegenteil verwandelt.

Die Franzosenherrschaft begann nach der Schlacht bei Leipzig 1813 schnell zu zerfallen. Die jetzt von den Österreichern besetzte Gegend wurde vom Generalgouverneur Baron von Andlau von Arlesheim aus verwaltet. Er wollte aus den Resten des ehemaligen Fürstentums einen Kanton Jura machen, was ihm aber nicht glückte. Im Wiener Kongress wurden dann 1815 die Vogteien Pfeffingen und Birseck dem Basler Stadtstaat zugewiesen. Die Gesinnungsgegensätze und die Forderung nach politischer Gleichberechtigung gipfelten 1832 in der Aufteilung des Kantons Basel in einen Stadt- und einen Landhalbkanton. Die staatsrechtlich verfasste Gemeinde Aesch brauchte wie alle anderen Gemeinden, wie auch der Halbkanton selbst, sehr lange, um überhaupt die richtige Art und Weise der Selbstverwaltung zu finden, da sie ja bis jetzt immer verwaltet wurden.

Aus dem ländlichen Dorf, das von der Landwirtschaft, dem Weinbau und kleinen Handwerksbetrieben geprägt war, wurde ein Dorf mit modernen Industrien, das - in zwar kleinerem Ausmass als früher - immer noch Landwirtschaft und Weinbau betreibt. Eine Vielzahl der Einwohner arbeitet auswärts, vor allem in Basel. Aesch selber ist aber nicht im gleichen Ausmass gewachsen wie andere Gemeinden und konnte seinen ländlichen Charakter und sein Dorfbild besser bewahren als andere Gemeinden. Aesch konnte im Oktober 1996 den 10'000. Einwohner begrüssen.